Gruppentherapie

Für Jugendliche und junge Erwachsene sind Gleichaltrige besonders wichtig. Deshalb ist eine Psychotherapie in deren Gemeinschaft sinnvoll. Alle Gruppenmitglieder stehen unter Schweigepflicht, so dass offene Gespräche in der Gruppe möglich sind. Wie in der Einzeltherapie arbeite ich auf Basis der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Speziell kommt in den Therapiegruppen psychodynamisch- interaktionelle Psychotherapie zum Einsatz. Die therapeutischen Anliegen jedes einzelnen Patienten werden in der Gruppe bearbeitet. Es besteht die Möglichkeit, sich Rückmeldungen von Gruppenmitgliedern zu holen und gegenseitig von Erfahrungen zu profitieren. Darüber hinaus wird in der Gruppe menschliches Miteinander direkt erlebbar und kann therapeutisch genutzt werden. Gearbeitet wird in Kleingruppen von 3-6 Personen. Die Therapiesitzungen finden wöchentlich am Nachmittag bzw. Abend statt und dauern jeweils 100 Minuten. Feiertage und hessische Schulferien bleiben frei. Der Umfang beträgt 12-90 Sitzungen. Das Einbeziehen von Bezugspersonen klären wir im Einzelfall. Eine Kombinationsbehandlung ist möglich. Infos über derzeit laufende Therapiegruppen und Gruppentermine finden Sie im Bereich „Aktuelles„.

Kombibehandlung

In vielen Fällen ist für Jugendliche und junge Erwachsene eine Kombination aus Gruppen- und Einzeltherapie sinnvoll. In der Regel liegt der Schwerpunkt dabei auf der regelmäßigen wöchentlichen Gruppenbehandlung, die um Einzelsitzungen nach Bedarf ergänzt wird. Möglich sind aber auch andere individuelle Lösungen, die gemeinsam im Rahmen der Therapieplanung besprochen werden. Eine Kombinationsbehandlung kann auch mit verschiedenen Therapeuten durchgeführt werden. Ebenso ist eine Kombination mit anderen Therapieverfahren (Psychoanalyse, Verhaltenstherapie) möglich. Voraussetzung ist eine Kooperation zwischen den beteiligten Therapeuten.

Einzeltherapie

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit seelischen Problemen können Einzelpsychotherapie erhalten. Ich arbeite auf Basis der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Deren Grundannahme ist, dass aktuelle seelische Probleme mit der Lebensgeschichte eines Menschen zusammenhängen, also mit unbewussten inneren Konflikten oder seelischen Entwicklungsdefiziten, die aufgrund ungünstiger äußerer Lebensbedingungen entstanden sind. Entsprechend lassen sich seelische Probleme lösen, indem man die inneren Konflikte bearbeitet und seelische Entwicklungsdefizite aufholt. Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein Arbeiten in und an Beziehungen. Das kann im Gespräch geschehen, aber auch im Spiel und kreativen Ausdruck. In den Therapiestunden wird je nach Alter und persönlichen Vorlieben geredet, gemalt, gebastelt, getanzt, Musik gemacht, gelesen, gespielt, geturnt, getobt und gelacht. Die Therapiesitzungen finden wöchentlich am Nachmittag bzw. Vormittag zu gleich bleibenden Terminen statt und dauern 50 Minuten. Inwiefern Therapiesitzungen in den Schulferien sinnvoll und möglich sind, klären wir im Einzelfall ab. Der Umfang der Einzelpsychotherapie beträgt 12-190 Stunden. Für Bezugspersonen stehen separate Sitzungen zur Verfügung.

Entspannungsgruppen

Kinder sind heute vielen Stressfaktoren ausgesetzt: Leistungsdruck in der Schule, hohe Ansprüche an die Freizeit, ein voller Terminkalender, anstrengende Familiensituationen. In Ruhezeiten findet viel Medienkonsum statt, so dass auch hier kaum Raum für Entspannung bleibt. Es entstehen Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Unruhe, depressive Verstimmungen, leichte Ängste oder Befindlichkeitsstörungen wie nichtorganische Bauchschmerzen. In solchen Fällen reicht oft schon das regelmäßige Üben eines Entspannungsverfahrens aus, um eine Besserung der Symptome zu erreichen. Auch nach Abschluss einer Psychotherapie kann es sinnvoll sein, die kindlichen Fähigkeiten zur Stressverarbeitung durch Entspannungsverfahren zu stärken. Wir bieten in der Praxis eine Entspannungsgruppe für Kinder von 6-12 Jahren an. In der Kleingruppe (3-6 Kinder) wird eine kindgerechte Form der Entspannung vermittelt und geübt. Die Gruppe findet einmal pro Woche für 30 Minuten während der Schulzeit statt. Gesetzlich Versicherte können bis zu 12 mal an der Entspannungsgruppe teilnehmen. Wenn Sie Interesse an der Entspannungsgruppe für Kinder haben, vereinbaren Sie bitte einen Termin zur Psychotherapeutischen Sprechstunde. Dort können wir gemeinsam klären, ob die Entspannungsgruppe das Richtige für Ihr Kind ist.

Akutbehandlung

Manchmal dulden seelische Krisen keinen Aufschub. Dann ist eine Akutbehandlung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der Praxis möglich.Voraussetzung ist, dass der Rahmen einer ambulanten Behandlung eingehalten werden kann.

Die Akutbehandlung dient lediglich der Krisenintervention und seelischen Stabilisierung. Nach Abschluss der Akutbehandlung ist eine tiefer gehende Psychotherapie (Gruppentherapie, Einzeltherapie oder Kombinationsbehandlung) möglich.

Akutbehandlungen finden immer am Vormittag statt. Die Termine werden individuell vereinbart, in der Regel eine Sitzung mit 50 Minuten pro Woche. Im Bedarfsfall sind auch mehrere Termine pro Woche möglich. Das Einbeziehen von Bezugspersonen klären wir im Einzelfall. Es stehen für eine solche Akutbehandlung insgesamt maximal 12 Sitzungen zur Verfügung.

Bezugspersonen

Kinder und Jugendliche leben nie alleine. Deshalb ist es wichtig, Eltern und Bezugspersonen in die Psychotherapie mit einzubeziehen. Die Einbindung sorgeberechtigter Eltern in die ambulante Psychotherapie ist unerlässlich: Psychotherapie und Erziehung sollten aufeinander abgestimmt werden, um dem Kind oder Jugendlichen Halt und Stabilität zu bieten. Häufig wirft die Psychotherapie des Kindes oder Jugendlichen bei den Eltern ganz grundsätzliche Lebensfragen auf, die im Rahmen der Elternarbeit besprochen werden können. Auch organisatorisch kommt den Eltern eine hohe Verantwortung zu: Termine müssen vereinbart, Transportwege organisiert und Unterlagen ausgefüllt und unterzeichnet werden. Auch nicht sorgeberechtigte Eltern können einen wertvollen Beitrag zur Psychotherapie ihrer Kinder leisten. Sie können therapeutisch wichtige Informationen zur Lebensgeschichte ihres Kindes geben, den Kindern und Jugendlichen Interesse an ihrer Person vermitteln und die Beziehungen aller Beteiligter zum Wohl der Patienten verbessern.
Je nach Lebenssituation werden weitere Bezugspersonen für die Psychotherapie relevant: Erzieherinnen bei Kindern in Einrichtungen, Familienhilfen, Großeltern, Stiefeltern, Pflegeeltern, Partner, weitere Familienangehörige. Die Entscheidung, wer in die Psychotherapie eingebunden wird, wird in Absprache mit den Sorgeberechtigten bzw. Volljährigen getroffen. Gegebenenfalls ist dazu eine Schweigepflichtsentbindungfür die betreffende Person nötig. Bei Kindern und jüngeren Jugendlichen findet Arbeit mit Bezugspersonen einmal monatlich ohne Anwesenheit der Kinder statt. Getrennte Eltern kommen in der Regel zu getrennten Elterngesprächen. Ältere Jugendliche sind häufig bei der Arbeit mit Bezugspersonen anwesend. Diese Arbeit mit Bezugspersonen gestalte ich sehr individuell in Abhängigkeit der Bedürfnisse der Patienten und der Lebenssituation. Manchmal ist eine Sitzung mit Bezugspersonen in den Praxisräumen nicht oder nur mit hohem Aufwand zu realisieren. Für diesen Fall biete ich die Möglichkeit der Videosprechstunde.

Videosprechstunde

Gerade in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ist der persönliche, menschliche Kontakt in der Therapiesitzung bedeutend und durch keine technische Lösung zu ersetzen. Dennoch gibt es Situationen, in denen eine Anwesenheit im Therapieraum nicht möglich ist, z.B. bei Erkrankungen, Verletzungen oder Transportproblemen. Um einen Stundenausfall zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, Sitzungen als Videosprechstunde durchzuführen. Auch Auslandssemester oder weit entfernte Praktika müssen eine laufende Psychotherapie nicht unterbrechen. Bei Umzügen während der Therapiezeit kann die laufende Therapie per Videosprechstunde beendet werden. Für entfernt lebende oder erkrankte Eltern und Bezugspersonen kann die Videosprechstunde ebenfalls eine Möglichkeit sein, die Bezugspersonenarbeit wahrzunehmen. Auch bei hohem Arbeitsaufkommen kann im Einzelfall die Videosprechstunde Abhilfe schaffen. Manchmal sind nach Beendigung einer Psychotherapie vereinzelt Gespräche nötig, um die Therapieerfolge zu

sichern oder Rückschläge aufzufangen. Auch diese Gespräche können per Videosprechstunde durchgeführt werden.

Da der persönliche Kontakt in der Psychotherapie unerlässlich ist, können Neupatienten die Videosprechstunde nicht in Anspruch nehmen. Psychotherapeutische Sprechstunden, probatorische Sitzungen und Diagnostik müssen in der Praxis stattfinden.

Die Videosprechstunde findet über den von der kassenärztlichen Vereinigung zertifizierten Videodienstanbieter Viomedi statt. Es wird ein Computer, Laptop oder Tablet mit Internetverbindung sowie Kamera und Mikrofon benötigt, es ist keine Softwareinstallation nötig. Die Sitzung muss in ungestörtem Rahmen stattfinden und darf nicht aufgenommen werden. Bei der Terminvereinbarung erhalten Sie einen Termincode, mit dem Sie sich anmelden können. Eine Nutzung von Zoom, Skype etc. ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.